Gäubahn

Nicht abhängen lassen!

Mehr als 800 Fahrgäste nutzen täglich in Sulz die Gäubahn. Diese Verbindung ist ein wichtiger Standortfaktor für die Stadt Sulz. Folgerichtig hat die Stadt Sulz auch in den Bahnhof investiert.

Soweit, so gut. Aber jetzt ziehen drohende Wolken über der Gäubahn auf: Dazu mein Kommentar:

Noch nicht einmal fertiggestellt, droht das Chaosprojekt „Stuttgart 21“ die Investition zu entwerten. Auf Jahre hinaus soll der Stuttgarter Hauptbahnhof nicht mehr direkt mit der Gäubahn erreichbar sein. Wer nach Stuttgart hinunter will, muss sich in Vaihingen in die zu Stoßzeiten völlig überlastete S-Bahn quetschen und kann dann im Hauptbahnhof seinem Anschlußzug hinterher sehen.

Ob die Gäubahn jemals wieder komplett an den Stuttgarter Hauptbahnhof angeschlossen wird, ist unsicher. Bereits kurz nach Betriebsaufnahme wird der neue Tiefbahnhof voll ausgelastet sein. Wenn dann schließlich der Flughafenbahnhof fertiggestellt ist und die Gäubahn technisch wieder Richtung Hauptbahnhof rollen könnte, werden freie Slots womöglich nur noch in den Randzeiten verfügbar sein.

Von den Schwarz-Grünen in Stuttgart ist keine Hilfe zu erwarten – die wollen ihre Klientel im gehobenen Staatsdienst mit dem neuen Rosensteinviertel bedienen. Die Weiternutzung der alten Gäubahnstrecke wenigstens in der Übergangszeit würde dort zu Lärmbelästigung führen, das schätzt diese Kundschaft nicht.

Aufgepasst heißt es auch bei Vorhaben des Landkreises: Dort gibt es viele, die Sulz und Oberndorf gerne mit einer Ringzug-Bimmelbahn abspeisen wollen, um damit einige Minuten Fahrzeitverkürzung für die Fahrt von Rottweil nach Stuttgart zu gewinnen.

Direkten Einfluss auf die Entwicklung der Gäubahn hat die Stadt kaum. Umso mehr heißt es, die bewährten Instrumente des politischen Geschäfts zu bedienen. Die Stadt muss Verbündete suchen, und auf allen Ebenen auf der Matte stehen und quengeln, jammern, nörgeln und nerven.

Manfred Stocker

Suchen

Counter

Besucher:114588
Heute:42
Online:1