Renovierung des Sulzer Bahnhofs

20 Minuten - 20 Zentimeter: Sulz, die Bahn und das Elend der Privatisierung

Kommunalpolitischer Kommentar von Klaus Schätzle vom 5.2.2010

Der Sulzer Bahnsteig ist (für 500 Kunden täglich) zum Einsteigen 20 Zentimeter zu niedrig und für Rollstuhlfahrer gar nicht, für ältere Menschen, Fahrradfahrer und kinderwagenschiebende Eltern nur schwer zu erreichen. Die Unterführung ist eine Kloake.
Der Bahn ist das alles egal. Der Bahn? Die gibt's gar nicht mehr. Mit welcher der Teilgesellschaften man zu tun hat, erfährt man erst im Laufe von Verhandlungen, wenn immer neue Büros "Honorar!"rufen. Honorar, dafür, dass sie der Stadt erlauben, den Missstand auf eigene Kosten zu beheben. Einfache Lösungen, wie ebenerdige Querung und provisorische Rampe am Bahnsteig, sind dabei von vornherein ausgeschlossen. Hierzulande wird betoniert, wozu gibt es Gesetze?
Die billigste Lösung, zwei Aufzugstürme, neuer Bahnsteig, kommt auf 2 Mio Euro. Anschließend ist Unterhaltung fällig.
Stadt und Private lassen das gesamte Umfeld neu erstrahlen. Der Bahnsteig wird derweil zum Biotop. Am Eingang steht ein Schild: Alte, Eltern, Behinderte: Lasst alle Züge fahren! (147)

P.S.
Wer Milliarden vergräbt, um 20 Minuten (!) früher in Ulm anzukommen, hat natürlich nix übrig für einen Popel- Bahnsteig wie den Sulzer. Ganz falsch? Wer zum Faceliften der Bilanz zum höheren Zweck des Börsengangs Wartung vernachlässigt und Kunden als lästige Bittsteller behandelt, hat nix übrig... Besser? Ach nein, bloß ein Verdacht.

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