17.08.2021 in Ankündigungen

Wahlkampf in Sulz in vollem Gange

 

SPD- Wahlkampf mit "Fakt oder Fake?"


Am Donnerstag, 26. August, wird der Bundestagskandidat der SPD, Mirko Witkowski, sich auf dem Sulzer Marktplatz vorstellen; im Anschluss daran, von 12 bis 13 Uhr, wird es vom Marktplatz aus eine besondere Stadtführung von mir geben. Alle Interessenten sind herzlich eingeladen: "Fakt oder Fake? Sieben unglaubliche Geschichten aus Sulz, eine davon pure Erfindung. Aber welche?" Teilnehmer können ihre Wahl abgeben, den Siegern winken Preise.

22.03.2021 in Aktuelles

Schulbusverkehr unter Pandemiebedingungen

 

Einige aus dem SPD-Ortsverein Sulz-Dornhan haben sich in Gesprächen mit den bislang gemachten Erfahrungen aus der Pandemie beschäftigt und fragen nun, welche Konsequenzen gezogen wurden oder werden müssen. Ein Widerspruch, der jedem Betrachter sofort ins Auge fallen musste, war ja im Herbst, dass Schüler:innen zwar angehalten waren, im Unterricht Masken zu tragen und Abstand zu halten, in den Schulbussen aber teilweise dicht an dicht gequetscht transportiert wurden. "Verstärkerbusse" wurden Wochen später eingesetzt, aber längst nicht überall.

So bleiben Fragen:

  1. Welche Erkenntnisse hat die Verwaltung aus der Schüler:innen- Beförderung seit September letzten Jahres gewonnen? Sind Zusammenhänge zwischen der drangvollen Enge in den Bussen und Krankheitsausbrüchen an Schulen festgestellt worden? Ist diese Frage überhaupt gestellt worden?
  2.  Welche Vorkehrungen sind getroffen, damit die Schüler:innenbeförderung nach Wiederaufnahme des Regelbetriebs unter Berücksichtigung der neuen, noch ansteckenderen Mutanten nicht zu einer weiteren ( vierten?) Welle führt?
  3. Werden "Verstärkerbusse" auch weiterhin und in größerer Anzahl als bisher eingesetzt werden?

Der Ortsverein wird die Lage weiterhin konstruktiv-kritisch begleiten.

 

22.03.2021 in Aktuelles

EINWURF

 

2,1 Milliarden bringen 20 Minuten Fahrzeitverkürzung - seid ihr noch bei Trost?

Jetzt also wieder neue Ausbaupläne für die Gäubahn - wieder Zeitverzögerung, damit ja nix wirklich Hilfreiches geschehen muss, und eine Alibi- Verbesserung durch die Zweispurinsel zwischen Horb und Neckarhausen. Seht her, wir tun was! Fest steht bei all dem inzwischen nur, dass aller Einsatz für durchfahrende Züge bis zum Stuttgarter Hauptbahnhof vergebens war, der Umstieg in Vaihingen ist beschlossene Sache; nur wird man dort viel länger umsteigen müssen, weil an 2030 kein Mensch glaubt.

Hinzu kommt: die IC- Halte in Singen und Böblingen sollen entfallen, wird das verhindert, steht Horb auf der Streichliste, womöglich auch Rottweil. Was einem dazu einfällt, ist nicht druckfähig.

Alles in allem: lauter gute Nachrichten für unsere notleidenden Autoproduzenten! Wieviele Autolobbyisten arbeiten eigentlich in der Bahnverwaltung?

Klaus Schätzle

07.05.2020 in Aktuelles

Nachdenken über das Kriegsende vor 75 Jahren

 

Für Aleksander Chlebowski, neunjähriges Kind polnischer Zwangsarbeiter in Sulz, war mit dem Einmarsch der französischen 1. Armee am 19. April 1945 endlich der Tag der Befreiung gekommen. Das galt auch für Tausende von Häftlingen und Zwangsarbeitern und für Nazi- Gegner wie Ernst Keck, den langjährigen SPD- Vorsitzenden in Sulz und Gestapo- Häftling, galt für die ehemaligen Stadträte Stockburger und Rauch, und für einige andere, die Sand ins Räderwerk der NS- Vernichtungsmaschine geworfen und bis in die letzten Tage des Krieges ihr Leben riskiert hatten, wie Familie Plocher vom Brändehof. In Deißlingen begrüßten die Befreiung der ehemalige SPD-Vorsitzende Heinrich Kunz, die SPD- Mitglieder  August Haller, Isidor Seifer und Ernst Hengstler sowie die KPD- Mitglieder Hermann Emminger, Otto Moritz, Rudolf Blust, Martin Gassner und Paul Mink, die 1933 im KZ Heuberg interniert waren. In Oberndorf waren es Andreas Singer und Hans Weber, um nur einige zu nennen, in Rottweil Lorenz Bock und die Familie Maier- Roth, in Schramberg Josef Neef, Anna und Max Schneider u.v.m., deren Freude sich mit Wut und Trauer um KZ- Opfer wie Franz Erath und Wilhelm Blank mischte. Zu viele Opfer und Überlebende, um sie alle zu nennen!
Im Verständnis vieler Bürger aber waren und blieben sie Vaterlandsverräter und die Niederlage war nicht Befreiung sondern "Umsturz". Viele ehemalige Mitläufer und Fanatiker richteten sich geschmeidig in der Opferrolle ein, nachdem es mit dem Herrenmenschentum so kläglich daneben gegangen war.

 

Am 8. Mai 1945 war dann die Katastophe, die weltweit Millionen von Opfern forderte, auch offiziell vorbei. Es gab viel zu tun. Ehemalige Zwangsarbeiter richteten für ihre Kinder Schulen ein, pensionierte Rektoren  zählten eifrig, was die Besatzung an Mänteln und Radioapparaten konfiszierte, die außerhalb der Friedhöfe in nicht genau gezählter Menge Verscharrten mussten umgebettet werden, am ganzen Oberen Neckar waren die Verwaltungen monatelang mit der Vernichtung von Akten beschäftigt. Sehr beschäftigt waren auch die Zeitgenossen, die ihre Lebensläufe verharmlosten und die, welche in der glücklichen Lage waren, "Persilscheine" auszustellen. Eine ehrliche Auseinandersetzung mit den von ihnen begangenen Verbrechen leisteten sich viele der Kriegsheimkehrer bis 1963, zum ersten Auschwitz- Prozess, nicht. Wozu auch? Schließlich prasselten schon seit Anfang der 50er Jahr wieder Verdienst(!)kreuze, Ehrenbürgerschaften und Pensionen auf sie nieder.
 

Inflation, Hunger, Arbeitslosigkeit, Kriegsverbrecher- und Spruchkammerprozesse, Wohnungsnot, Flucht und Vertreibung wurden ab 1948 abgelöst, wenigstens hierzulande, durch das Wirtschaftswunder. Und den Antikommunismus im Kalten Krieg. Und, ach ja, auch die Demokratie. Erst mal von oben verordnet. War ja aber auch nicht so ganz neu: zweimal in den vergangenen hundert Jahren hatte der heutige Kreis Rottweil schon mal für die Demokratie gebrannt: 1848/49 und 1918/19. Hätte man doch bloß da angeknüpft!

Wer wollte aber von 1918 schon lernen? Wieder waren nach kurzer Zeit vielerorts die selben alten Männer am Steuer. Aber: das Grundgesetz konnten sie nicht verhindern. Und die 68er Generation zwang sie sogar, es wörtlich zu nehmen. So "wagten" wir "mehr Demokratie" ( Willy Brandt) und lebten neue Freiheiten in nie dagewesenem Wohlstand.

 

Aber seit der zu bröckeln beginnt, kommt die Kehrseite der Demokratie zum Vorschein: Angst, Hass, Nationalismus, Rassismus bahnen sich ihren Weg in die Parlamente und machen gerechtes Regieren noch schwerer. Und viele Regierende geben ein hundsmiserables Bild ab.
 

Heute sind wir gefordert. Viele ziehen schon den Vergleich mit der Endzeit der Weimarer Republik. Und das reicht nicht mal. Rund um den Erdball ist die Demokratie angeschlagen: in den USA, in der Türkei in Brasilien, in Polen und Ungarn. Oder sie wird im Keime erstickt, wie in den arabischen Staaten. Aber die Gefahr von rechts ist erst noch eine Tendenz, kein Trend, ist Bedrohung, nicht Schicksal.
 

Wir müssen uns gegen die schleichende Unterwanderung der Zivilgesellschaft zur Wehr setzen. Die unselige Kultur des "Man wird doch noch sagen dürfen.." verschiebt die Grenzen des Anstands, der Menschenwürde, des demokratischen Konsens.
 

Ergebnis des Nachdenkens über den 8. Mai 1945:

1. Wir nehmen uns ein Beispiel. In Hongkong, in arabischen Staaten, in Chile, Russland, Iran gehen die jungen Leute auf die Straße und riskieren Folter, Haft, ihr Leben. Und wir stehen untätig daneben?  Zu faul zum Demonstrieren, zu faul zum Wählen? Das kostbare Geschenk der Freiheit unausgepackt liegen lassen?

2. Wir passen auf. Freiwillige Feuerwehr, Vereine, Jugendarbeit, Gewerkschaften, Kirchen, Soldaten und Polizisten: überall tauchen die Rechten auf, mal als völkische Kapitalismuskritiker, mal als Anwälte der kleinen Leute, mal als "Stimme der Vernunft in der Klimahysterie".

3. Wir mischen uns ein. Überall da, wo Demokratiehasser ihre Stimme gegen die Menschenwürde erheben, wo sie gleiches Recht für alle bekämpfen. Oder wo jemand fahrlässigerweise ihre Parolen nachplappert. Es muss wieder modern werden, sich als Demokrat und zu den Menschenrechten zu bekennen! Man muss ja nicht gleich (wie 1848) nur noch mit schwarz- rot- goldenen Regenschirmen rumlaufen.

Von Klaus Schätzle

22.04.2020 in Aktuelles

Wie weiter nach der Pandemie?

 

Alle Wirtschaftszweige sind von der Krise betroffen, wenn auch unterschiedlich stark. Unterschiedlich laut melden sich auch die verschiedenen Lobbyisten zu Wort. Lautstärke darf aber nicht das Kriterium sein, wonach ausgangs der Krise die Konjunktur wieder hochgefahren wird.

Stattdessen:

1. Investition im Grundsatz vor Konsum. Wir brauchen keine Haushaltsschecks à la Donald Trump, wir brauchen eine intakte Umwelt und eine leistungsfähige Infrastruktur.

2. Wenn Kaufprämien, dann nur für zukunftsträchtige Produkte, also beispielsweise E- Autos.

3. Firmen und Privatpersonen, die ihren Sitz in irgendeiner Steueroase haben, sind grundsätzlich von jeder Art von Hilfe ausgeschlossen. Dies gilt auch für Firmen, die mit Hilfe von Sitzverlagerung in Niedrigsteuerländer wie Irland oder Holland hierzulande keine oder kaum Steuern zahlen.

4. Steuererleichterungen für einzelne Branchen à la Mövenpick darf es nicht geben. Über eine für alle nachvollziehbare und gerechtere Organisation der Steuerpflicht muss hingegen nachgedacht werden.

 

Suchen

Counter

Besucher:114588
Heute:38
Online:2